Freitag, 16. Juni 2017

Simplizissimus

Als wir Kinder bekamen, waren wir uns schnell einig, dass wir Babysprache weitgehend vermeiden wollten. Wir versuchten unsere Sätze zwar in ihrer Komplexität zu reduzieren, verzichteten aber nicht auf die Verwendung von Fremdwörtern, wenn wir diese in unserem normalen Sprachgebrauch ebenfalls untergebracht hätten.

Im Großen und Ganzen ging das Konzept auf, unsere Kinder wurden bei den regulären Entwicklungsuntersuchungen in Bezug auf ihre Sprachentwicklung als ihrem Alter voraus eingestuft und für ihren großen Wortschatz gelobt.

Manchmal stellt man sich jedoch die Frage, ob man nicht doch besser Babysprache verwendet hätte, um sich selbst in seinen Fabulieranfällen etwas zu erden ...

Zwilling B sitzt über seinen Hausaufgaben und liest laut: "1 + 4 + 3 + 12 ..."
Der Göttergatte merkt an: "Ah, eine Serienaufgabe."
Durch den fragenden Blick seines Sohnes fühlt sich mein Mann genötigt, die Aussage zu erläutern.
"Ich meine eine Mehrfachaddition."

Zwilling B schüttelt den Kopf.
"Nein, da muss man einfach nur rechnen."

Weißte Bescheid, ne?



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