Samstag, 31. Dezember 2016

Mein Mann hat gesagt, er geht mit den Kindern zum Sport. Dann habe ich meine Ruhe und kann Klarschiff machen.

Und jetzt? Eine Jahresabrechnung auf Befehl? Das wird so nichts.

Naja, wenn ich mich hier so umsehe, dann hat er vermutlich auch nicht gemeint, dass ich mein Seelenleben aufräumen soll, sondern eher die Wohnung. Weder für das Eine noch für das Andere reichen zwei Stunden. Dann geh' ich mal duschen. Ahoi.
Schöne Bescherung

Nun sind sie schon vorbei. Heiß ersehnt und lang gefürchtet, die Tage der Besinnlichkeit, der Völlerei und der Familienstreitereien.

Eine schriftliche Bilanz der schönen Bescherung passt nicht zwischen Weihnachten und Neujahr. Es sei nur so viel gesagt:
Wir besinnen uns auf den eigentlichen Anlass dieses Festes. Sobald es vorbei ist.
Und können zumindest für kurze Zeit wieder das schätzen, was uns sonst als so selbstverständlich erscheint - ein warmes Zuhause, ein Dach über dem Kopf, Gesundheit, den Supermarkt um die Ecke, guten WLAN-Empfang, ... hrm ... wir sind dankbar. In etwas so lange, bis die ersten guten Vorsätze für das Neue Jahr zerbröseln.

Samstag, 24. Dezember 2016

Suddenly it's Christmas - Extended version

Und wieder kommt es völlig überraschend, dass am 24.12. Heiligabend ist.

Es lebe die gute alte Postkarte. Leider muss die per Hand geschrieben werden. Jede Einzelne. Nix mit Copy/Paste. Und dann muss man die auch noch frankieren! Was kostet denn aktuell eine Postkarte? Ich habe keine Ahnung. Und wo gibt es überhaupt noch Briefkästen? Und an welche Adresse muss ich die verschicken? Kann ich die auch mit E-Mail-Adresse beschriften? Ich weiß ja maximal noch den Wohnort der Leute, aber eine analoge Anschrift? Fehlanzeige.

Jedes, wirklich jedes Jahr nehme ich mir vor, die Karten, Geschenke, Mitbringsel und kleinen Aufmerksamkeiten bereits im Sommer zu schreiben/kaufen/basteln.
Aber mal ganz ehrlich: Mich käst es schon an, dass es ab September Lebkuchen im Supermarkt zu kaufen gibt. Da setze ich mich doch nicht im August bei 30° im Schatten hin und nähe Weihnachtsengel!

Im Gegenzug sitze ich dann am 20.12. da und denke "Huch, sind ja nur noch vier Tage!"
Mittlerweile habe ich bedingt durch meine guten Absichten genug Bastelmaterial und Weihnachtsstoffe auf Lager, um damit ein kleines Ladengeschäft bestücken zu können, so denn ich das auch mal alles verarbeiten würde.
Aber kaum sitze ich da mit meinen guten Absichten, stelle ich fest, dass diese nicht nur in Bezug auf einen frühzeitigen Start der Bastelaktivitäten gescheitert sind, sondern auch in Bezug auf das Halten meines Wohlfühlgewichtes, welches sich im Laufe der immer kürzer werdenden Tage heimlich davongeschlichen hat. Und dann drängt sich folgender Gedanke in den Vordergrund: Es sind nur noch vier Tage bis Heilig Abend und ich habe NICHTS ANZUZIEHEN! Nichts, das passen würde, jedenfalls. Also muss ich mich jetzt ganz egoistisch der Aufstockung meiner Festgarderobe widmen.

Am Ende schaue ich dankbar in Spam-Ordner meines E-Mail-Postfachs, welcher voll ist mit Vorschlägen zu Last-Minute-Geschenken zum Selberausdrucken. Der gute Wille zählt, oder so ähnlich zumindest.

Nächstes Jahr, da werde ich sofort damit anfangen, meine ganzen Geschenkideen umzusetzen. Direkt im Januar am besten. Da kann ich den Elan der guten Vorsätze für das Neue Jahr nutzen und auf der Welle der Motivation reiten. Dann darf ich mich nur nicht selbst überholen, wenn ich im Rahmen derselben Motivation den Keller ausmiste und endlich mal diesen ganzen überflüssigen Weihnachtskram entsorge.

Frohe Feiertage!

Montag, 19. Dezember 2016

Neuer Rekord

13:15 Uhr, die Kinder kommen von der Schule nach Hause, das Essen steht auf dem Tisch, bisher bin ich gut gelaunt.

Dann:
Hände waschen!
Hinsetzen.
Hände waschen, habe ich gesagt!
Ja, abtrockenen gehört auch dazu.
Häng das Handtuch auf.
Richtig aufhängen.
Hinsetzen.
Essen.
Essen.
Setz dich gerade vor den Teller.
Iss jetzt.
Lass die Katze in Ruhe.
Leg das Schwert weg.
Iss endlich!
Benutz bitte die Gabel.
Leg das Armband weg!
Lass die Katze in Ruhe!!

Setz die VOR den Teller!!
Wenn du den Käse direkt aus der Tüte isst, kommt halt keiner mehr auf die Nudeln.
Essen, habe ich gesagt!!!
Trink mal was.
Mach das Glas nicht so voll!
DU SOLLST DIE KATZE IN RUHE LASSEN!!!

... to be continued ...

Von 0 auf 180 in zehn Minuten.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Liebe ist ...

Die eine Hälfte der Nacht verbrachte ich mit einem Eimer auf dem Schoß auf der Toilette. In der anderen Hälfte, also während der kurzen Abschnitte, in denen der flotte Otto mich in Ruhe ließ, hielten mich abwechselnd Schüttelfrost und Schweißausbrüche vom Schlafen ab.

Mein morgendlicher Blick in den Spiegel: verquollene Tränensäcke, eingefallene Wangen, Ringe unter den Augen, platziert in einem leichenblassen Gesicht und umrandet von einer Komposition fettiger Haarsträhnen.

Zwilling A, der den Virus als erster hatte und auf die kinderübliche Art in einem Tag mit dem Thema durch war, kroch neben mir ins Bett und betrachtete mich sinnend.
Nach eingehender Musterung meiner derangierten Erscheinung kam er zu einem Schluss:
"Mama", erklang es leise, "du bist die schönste Mama der Welt."

Notiz an mich selbst: Makeup wird eventuell völlig überbewertet.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Ich habe gestern das Auto in die Werkstatt gebracht, um die neuen Winterreifen aufziehen und am Auto anbringen zu lassen. Die alten Winterreifen sollten dementsprechend entsorgt werden.

253,10 Euro hat mich der Spaß gekostet.

108,00 davon für die Werkstatt.
Den Rest für den Latte Macchiato, das Croissant und die zwei Paar Schuhe, die ich in der Wartezeit gekauft habe.

Gut, dass man nur alle paar Jahre neue Reifen braucht.

Samstag, 10. Dezember 2016

Erziehungskonzepte

Die alltägliche Begrüßung mittags nach der Schule.
"Was gibt es heute zu Essen?"
Normalerweise mache ich mit den Kindern einen Wochenplan und dann werden auch ungeliebte Mahlzeiten akzeptiert. Mein Fehler, dass ich das diese Woche versäumt habe.

"Kartoffelauflauf."
Gequältes Stöhnen.

Bei Tisch wird jede Zutat aufs kritischste beäugt und jedes Fitzelchen, das entfernt nach Gemüse aussieht, abgepult. Sogar Kartoffeln sind blöd, womit bei einem Kartoffelauflauf nicht mehr viel Essbares übrig bleibt.

Irgendwann bin ich so genervt, dass ich vorschlage, am Wochenende die Rollen zu tauschen. Die Kinder sind für den geregelten Tagesablauf zuständig, Papa und ich fürs Spielen und Quengeln. Leider wird da etwas nicht so ganz verstanden.

"Au ja, dann gucken wir den ganzen Tag Fernsehen."
"Moment, ihr müsst Essen kochen."
"Wir essen Süßigkeiten, ihr bekommt nichts."
"Dann quengeln wir die ganze Zeit rum und stören euch beim fernsehen."
"Dann kleben wir euch den Mund zu und sperren euch ins Spielzimmer und schließen ab."

Irgendwie haben sie das Konzept "Erziehung" noch nicht verstanden ... oder am Ende vielleicht besser als wir ...

Dienstag, 6. Dezember 2016

Ich habe die Ursache des modrigen Geruchs im Keller entdeckt ... aber das will jetzt sicher niemand wissen ...

Montag, 5. Dezember 2016

Mein Mann hat mir erzählt, dass meine Motivation irgendwo in den Feldern zwischen Rheinfelden und Herten liegt.
Bin mal losgejoggt und suchen gegangen. Habe sie tatsächlich beim Tierheim gefunden und total glücklich eingesteckt.
Muss mir leider irgendwo auf dem Nachhauseweg wieder aus der Tasche gefallen sein.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Was haben Kinder und Hunde gemeinsam?
  • Sie wollen eigentlich ihren Erziehungsberechtigten gefallen.
  • Sie können nicht gut lügen, wenn sie etwas angestellt haben.
  • Sie haben so gut wie keine Tischmanieren.
  • Die Babyjahre rauben den Erziehungsberechtigten den Schlaf.
  • Sie haben einen unbändigen Bewegungsdrang.
  • Sie haben meistens mehr Ausdauer als ihre Erziehungsberechtigten.
  • Sie können penetrant betteln.
  • Sie sind mit Leckereien zu bestechen.
  • Welpenblick.


Was haben Kinder und Katzen gemeinsam?
  • Sie machen nur das, was sie selbst wollen oder lassen es zumindest so aussehen.
  • Sie gehorchen eher nicht.
  • Sie ignorieren einen völlig.
  • Sie springen einem ständig vor die Füße.
  • Sie kuscheln total verliebt, nur um einem im nächsten Moment die Krallen ins Fleisch zu hauen. (Das gilt bei Kindern jetzt eher im übertragenen Sinn.)
  • Sie benutzen die Toilette, aber nicht die Spülung. (Das gilt bei Katzen jetzt eher im übertragenen Sinn.)
  • Sie sind pingelige Esser.
  • Sie haben einen anderen Tag- und Nachtrhythmus als ihre Erziehungsberechtigten.

Was haben sie alle gemeinsam?
Sie gehen uns manchmal kolossal auf die Nerven und bereiten uns schlaflose Nächte und graue Haare.
Trotzdem lieben wir sie abgöttisch.
Die Wäsche von draußen ist gefriergetrocknet.

Ist das jetzt ein Lyophilisat?

Mittwoch, 30. November 2016

Habe mich selbst dabei erwischt, wie ich die letzten Schlucke Wein direkt aus der Flasche trinke ...

In meinem Zykluskalender steht, dass ich bald meine Tage bekomme. Ist also hoffentlich nur eine Phase.

Erklärt aber auch, warum ich Milka Tender mit NicNacs esse.

Montag, 28. November 2016

Motivation und Energie sind weiblich ...

Hey, heute ist wieder einer der verdammten Tage
Die ich kaum ertrage, und mich ständig selber frage
Warum mich all diese Gefühle plagen, die ich nicht kannte
Oder nur vom Hörensagen, denn bisher rannte
Ich durch meine Welt und war der König
Doch alles, was mir gefällt, ist mir jetzt zu wenig
Alles was mich kickte, von dem ich nie genug kriegte
Lass ich lieber sein, denn ich fühl' mich allein

[..]
(Auszug aus "Sie ist weg" von Die Fantastischen Vier)

Sie sind weg ...

Dienstag, 22. November 2016

Es kann nur noch besser werden ...

Zwilling A ruft morgens um 5:20 Uhr. Da der Göttergatte sich gerade lautstark die Nase schneuzt, wird das Rufen erst mit einiger Verzögerung wahrgenommen.

Zwilling A kann nicht einschlafen, laut eigener Aussage die ganze Zeit schon nicht. Der objektive Wahrheitsgehalt dieser Einschätzung sei mal dahingestellt.

"Dann komm halt zu uns", ist der schlaftrunkene Einwand, für die eine Stunde bis zum Wecker sollte das kein Problem sein.
Irrtum. Ich schlafe zwar wieder ein, erwache aber mit schmerzendem Gesicht, weil ich mir vor lauter Anspannung drei Finger ins Gesicht gekrallt habe. Im Spiegel lachen mir dann neben der üblichen Morgenzerknautschtheit drei halbmondförmige Fissuren entgegen.

Der morgendliche Wahnsinn nimmt seinen Lauf, erstaunlicherweise sind die Zwillinge putzmunter und gut gelaunt, weswegen die Lautstärke heute nicht von mir (nun macht euch fertig, Zähne putzen, ihr müsste noch eure Schulranzen holen, Zähne putzen habe ich gesagt, Jacke nicht vergessen, ...), sondern von den aufgekratzten Kindern kommt.

Nachdem die Brote geschmiert, die Flaschen befüllt, die Turnbeutel gepackt und die Katze aus dem Haus gejagt ist, sind die Kinder bereit. Der Papa auch, plötzlich wollen sie unbedingt zeitgleich aus dem Haus. Leider hat Turnbeutel A sich von seinen Bändeln verabschiedet und ich bin noch mit Einfädeln beschäftigt. Gerade noch kann ich vermeiden, dass Zwilling A einfach davonrennt.

Jetzt habe ich den Knebelverschluss samt meinem Zeigefinger am Beutel festgeklebt, ist schon ein klasse Zeug, dieser Sekundenkleber. Nach einem minichirurgischen Eingriff kann ich es mit den Kindern wie zuvor mit der Katze machen. "Raus mit euch."

Puh, endlich Ruhe. Schnell den Tisch abräumen und einen zweiten Kaffee rauslassen. Ein knisterndes Tröpfeln macht mich auf zweierlei aufmerksam:
Ich habe die Äpfel noch nicht aus der Tüte geholt und
ich habe keine Tasse unter den Kaffeeauslass gestellt, weswegen der Energietrunk jetzt durch die Regalsprossen in die im Fach darunter befindliche Obstschale tropft.
Glücklicherweise steht die Kaffeemaschine auf einem Stoffdeckchen, welches den Großteil der braunen Brühe aufgefangen hat und jetzt durch eine fast perfekte Crema verziert wird.

Also schnell die Sauerei beseitigt und neuen Kaffee - dieses Mal mit Tasse - rausgelassen. In der Zwischenzeit kann ich die vier Kilo Mehl vom letzten Einkauf in den Keller räumen.
Leider reicht mein Arm trotz seiner Länge nicht für alle vier Packungen und die oberste verabschiedet sich prompt an der ersten Stufe und macht sich alleine auf den Weg ins Untergeschoss, nicht ohne ihren Inhalt fein zerstäubt auf Boden und Wänden zu verteilen ...

So, das war's, mein Pensum ist für heute gedeckt. Ich lege mich jetzt wieder ins Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf. Alle elektronischen Geräte - zumindest die, die Schaden anrichten können, wie z.B. der Herd - bleiben besser aus.
Gibt es halt den Kuchen von gestern zum Mittagessen, die Kinder haben bestimmt nichts dagegen.

Montag, 21. November 2016

Wer kennt sie nicht, diese kleinen Backhelfer in Form von Vanille-, Bittermandel- oder Zitronenaroma, die den Kuchen, das Gebäck oder die Sauce verfeinern?

Ich habe heute einen neuen Verwendungszweck entdeckt: das Rumaroma einmal kräftig auf die Küchenfliesen gepfeffert und schon riecht es himmlisch nach Alkoholikerhaushalt.

"Ein Röhrchen reicht für 500 g Mehl" steht auf der Packung. Ich weiß jetzt, ein Röhrchen reicht für eine Socke. Ordentlich getränkt verlängert sich deren Tragedauer um mindestens einen Tag.
Und obwohl so eine Ampulle nur 2 ml Volumen hat, kann sich die Splitterverteilung in der Küche durchaus mit der der großen Geschwister, sprich Trinkgläser messen.

Das Schöne daran: einmal mit dem Staubsauger durch die Küche und schon hat man eine Art Duftlampe. Anstatt nach Staub und verdrecktem Filter verströmt unser Reinigungsgerät nun den heimeligen Duft der Vorweihnachtszeit.

Donnerstag, 17. November 2016

Objective Setting 2016

Meine diesjährige Zielsetzung, zu Beurteilen im End-Year-Feedback Mitte Dezember:

Performance Objectives
Jede Woche lecker kochen (Tage/Woche)
(> 1 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

Nichts Grünes auf dem Teller (Tage/Woche)
(> 0 = not met, = 0 = fully met, exceeded not possible)

Ausreichend Verabredungen mit gleichaltrigen Kindern organisieren (Tage/Woche)
(> 2 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

"Was unternehmen" (Tage/Woche)
(> 2 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

Bügelwäschenstapel klein halten (Hemden ungebügelt max.)
>5 = not met, <5 = fully met, <1 = exceeded)

Values & Behavoiurs
  • wenig schimpfen
  • mindestens drei Mal pro Woche fernsehen lassen
  • Quatsch machen
  • immer Ja sagen
Die Metamorphose der Rechtschreibung

Das Konzept Schreiben nach Hören wird aktuell wieder scharf diskutiert. Ich selbst stand dem ganzen auch sehr skeptisch gegenüber. Durch meine Leidenschaft für das Lesen habe ich aber auch nie ernsthafte Probleme mit der Rechtschreibung gehabt.

Nun merke ich, wie hoch motiviert die Kinder sind, wenn sie eigenständig einen Satz schreiben, den wir Erwachsenen dann bereits verstehen können. Zugegebenermaßen nur, wenn wir ihn laut lesen und die Bedeutung des Wortes über das Ohr in Gehirn dringt, aber gut ...

Und erste Fortschritte werden gemacht. Aus dem Versuch, den Kindern dialektspezifische Abweichungen zwischen Hören und Schreiben zu erklären - und hier speziell das ruhrgebietsspezifische A = R, wie z.B. in Wuast, Duast, Beag -, verwandelte sich das "Gutn moagn" immerhin schon ein "Guten moargen".

es bschtet also duachaus hofnug

Freitag, 11. November 2016

Heutige Empfehlung des Küchenchefs: Lasagnesuppe

Zutaten:
Lasagne vom Vortag (oder Vor-Vortag)
Gemüsebrühe je nach Menge Lasagne

Benötige Küchenutensilien:
Pürierstab, besser Standmixer

Zubereitung:
Erwärmte Lasagne vom Vortag (oder Vor-Vortag) und heiße Gemüsebrühe (Vorsicht: falls das Behältnis des Standmixers aus Glas ist, dieses mit heißem Wasser vorwärmen) zusammengießen und fein pürieren.

Guten Appetit!

P.S.: Klingt ekelig? Ist es auch. Aber: den Kindern bleibt die mühsame Arbeit erspart, alle Tomaten- und Karottenstücke auszusortieren und ich habe die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf den empfindlichen Kindergaumen individuell nachzuwürzen, was zugegebenermaßen bei Suppe besser funktioniert als bei durch mehrere Nudelschichten separierter Hackfleischmasse.

Mittwoch, 9. November 2016

Irgendwo in einem älteren Post hatte ich es bereits mal erwähnt:
Eins der Dinge, die ich generell vermeiden möchte, ist, mit den Kindern einkaufen zu gehen.

Mittlerweile bin ich etwas entspannter, denke ich, und will mit den beiden zusammen die Zutaten für die Muffins kaufen, die ich für ihre Klassenkameraden aufgrund des zurückliegenden Geburtstags zu backen gedenke. Bestimmt kommen sie da gerne mit.

Das waren gleich zwei Fehlannahmen hintereinander.
1.) Ich bin NICHT entspannter.
2.) Die Kinder können über alles jammern.

Zwilling A will auf keinen Fall mit einkaufen und wenn, dann nur mit dem Auto. (Der Supermarkt ist fünf Gehminuten entfernt, es dauert fast länger, das Auto aus der Garage zu holen, als zu laufen.) Derweil er sich quengelnd auf dem Boden wälzt, hat Zwilling B sich bereits angezogen und steht wartend an der Tür. Nicht einmal die Aussicht auf eine Fahrt mit den nagelneuen Tretrollern kann ihn dazu bewegen, sich aufzuraffen. Alleine zuhause bleiben will er aber auch nicht.
Mit der bisher erfolgversprechendsten Taktik der schlichten Ignoranz bringe ich ihn endlich dazu, sich ebenfalls anzuziehen.
Zwilling B will aber nun aufgrund einiger vorangegangener Stürze mit dem nagelneuen Tretroller auf nassem Asphalt lieber mit dem Fahrrad fahren. Und wenn Zwilling B das will, macht Zwilling A das auch.
Mittlerweile nass geschwitzt, weil bereits auf 1° C Außentemperatur gekleidet, muss ich noch die Katze aus dem Haus scheuchen, bevor wir dann endlich loskönnen.

Irrtum, können wir nicht.

Der Sattel des Kindes war nicht festgeschraubt und hatte sie auf das Einstellmaß für 1,08 Körpergröße zurückbegeben. Also krame ich erst noch Inbus- und Schraubschlüssel hervor und stelle das Fahrrad wieder richtig ein.
Endlich los jetzt.

Diverse Bürgersteigblockaden in Form von Kabelschachtbauarbeiten lassen die kurze Strecke bereits zu einer Herausforderung werden.
Die nächste folgt am Fahrradstellplatz des Supermarktes. Drei Fahrräder, zwei Kinder und nur ein Schloss.
"Ich will zumachen!"
"Nein, ich!"
"Nein, ich!"
"Nein, ich!" ... und so weiter.
Ich schließe die Fahrräder in der Zwischenzeit selbst ab.
"Menno Mama, das ist gemein. Das wollte ich machen."
"Nein, ich!"
"Nein, ich!"
Mein Nervenkostüm ist definitiv noch nicht vollständig regeneriert, es brodelt schon wieder.

Kaum betreten wir den Supermarkt, erfolgt die obligatorische Frage: "Dürfen wir ein Heft?"
Die Standardantwort: "Nein."
"Menno, Mama, das ist gemein. Wieso dürfen wir bei dir nie ein Heft."
In diesem Fall nicht, weil sie gerade Geburtstag hatten und ich zudem vor zwei Wochen in stundenlanger Kleinarbeit sämtliche Fitzelteilchen aus Überraschungseiern, HappyMeal-Tüten und Comicheften entsorgt hatte.
Trotz gemurmelten Protestes begeben sich die Kinder zur Zeitschriftenecke. Dann kann ich in Ruhe einkaufen, denke ich. Wieder geirrt. Zwilling B kommt zurück gerannt.
"Was wollen wir nochmal einkaufen?"
"Zutaten für eure Muffins."
"Ah, stimmt. Welche?"
"Die Maus-Muffins, die wir auch am Wochenende hatten."
"Oah, die mag ich nicht, die sind blöd."
...
Dann eben nicht, nehme ich halt die normale Backmischung mit den weißen Förmchen, ist sowieso 1 Euro günstiger. Und aus Trotz nehme ich noch zusätzlich die Standardmuffins, anstatt nur Schoko.

"Mama, komm mal, ich muss dir was zeigen."
Ich kann mir schon denken, was das ist, folge Zwilling A trotzdem. Natürlich, ein Comic-Heft, dieses Mal mit Handschellen und Polizeiausweis. (Die Trillerpfeife und das Fußball-Strafkarten-Set aus dem letzten Heft sorgen regelmäßig für Geschrei und Tränen am Esstisch.)
"Können wir das haben?"
"Nein, nein, und nochmals nein."
"Menno, warum nicht?"
"Weil ..."
Irgendwie steckt die Platte fest.
Die Kinder quengeln sich mit mir bis zur Kasse. Ich lege ihnen hörbar genervt dar, dass sie sich zukünftig gefälligst ihr eigenes Geld mitnehmen sollen und sich dann so viele Hefte kaufen können, wie sie wollen. Daraufhin fordert Zwilling A, dass ich ihnen das Heft ja vorstrecken könne. Ich erinnere ihn daran, dass er mir noch Geld für den Gummiball schuldet, woraufhin er kontert, dass er eben nicht wisse, wo sein "Poponee" sei.
"Tja, dann such erstmal und lerne, auf deine Sachen aufzupassen."
O Gott, ich klinge wie meine Mutter früher.

Am Backstand will ich noch zwei Teilchen kaufen, die Kinder suchen sich etwas aus, "Hauptsache groß" ist das Auswahlkriterium. Glücklicherweise lassen sie sich davon überzeugen, dass Aprikosenstrudel und Kirschtasche nicht die bevorzugten Süßigkeiten darstellen und wählen Schokogipfel und Nussschnecke.

An den Fahrrädern herrscht dasselbe Problem wie bei der Ankunft, es sind immer noch weniger Schlösser als Kinder ...

Endlich zuhause. Während die beiden den Küchentisch und Fußboden innerhalb von Sekunden wieder in ein Katzenparadies verwandeln, bereite ich die Zutaten für die Muffins vor. Unmittelbar nach Aufbau der Küchenmaschine entbrennt der Streit darum, wer das Öl und wer das Wasser einschütten, wer die Eier aufschlagen und wer den Quirl anstellen darf. Bevor überhaupt eine homogene Masse entstanden ist, wollen sie schon naschen.
Es gilt noch, die Papierförmchen auf den Muffinblechen zu verteilen, ich habe extra noch ein zweites gekauft.
Das haben wir jetzt davon, dass die beiden in unterschiedlichen Klassen sind. Anstatt 24 muss ich nun 48 Küchlein backen. Zwilling B teilt mir dann auch noch naseweis mit, dass die beiden Formen aber nicht ausreichen für die benötigte Anzahl an Süßgebäck.

Die erste Ladung ist im Ofen, schnell lasse ich die Teigreste aus der Schüssel mit heißem Wasser im Abfluss verschwinden, bevor die Zwillinge fragen können. Noch mehr Zucker brauchen die heute echt nicht.
Die zweite Ladung wird mit denselben Diskussionen zubereitet wie die erste. Nun habe ich auch noch den Fehler gemacht, die benötigten Dekostreusel aus einer Tüte zu entnehmen, anstatt zu gleichen Teilen aus zwei Tüten, so dass jetzt das eine Kind viel weniger Schokostückchen in den Teig schütten kann als das andere ...

Als endlich die zweite Ladung im Ofen ist und die erste auf Abkühlgittern verteilt, denke ich aufatmend, jetzt ist es geschafft ... heute ist mein Tag der Irrtümer.
Am Ende ist es auch noch unfair, dass Zwilling B mehr Muffins bekommt als Zwilling A. Die Erklärung, dass in der einen Klasse ja nun auch nur 18 Kinder seien, während es in der anderen 24 sind, fruchtet nicht. Vermutlich wäre Zwilling A auch zufrieden gewesen, wenn ich seine Muffins ebenfalls auf zwei Gefäße verteilt hätte. Irgendwie habe ich das in all den Jahren mit Zwillingen immer noch nicht gelernt. Und gebe mich natürlich auch der Illusion hin, dass eine ausführliche Erklärung als Deeskalationsmittel genügt.

Dabei müsste ich das mittlerweile nun wirklich besser wissen ...

Montag, 7. November 2016


Kann mal jemand dem Kater das Prinzip von "Spring mir nicht ständig vor den Füßen rum" erklären?

... und den Kindern am besten gleich mit.

Montag, 31. Oktober 2016

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.

Komischerweise befällt es mich jetzt, wo ich am Ort meiner Geburt, Kindheit und Jugend zu Besuch bin. Heimweh. Eine Sehnsucht nach ebendieser Stadt, diesem See, dieser Landschaft, die ich in der Form noch nie verspürt habe, wenn ich fort bin von hier.
Ich habe Heimweh nach dem Ort, an dem ich mich gerade befinde. Seltsam. Heißt das nun, dass Heimweh eher bedeutet "Heimat tut weh"?
Oder ist es vielmehr so, dass das Bewusstsein um das, was man hinter sich gelassen hat, geschaffen wird durch das Lebendigwerden von Erinnerungen und Erlebnissen, die man mit den Orten seiner Kindheit verbindet?

Tatsächlich existieren viele davon nur noch in Erinnerungen, denn so, wie Menschen sich mit der Zeit verändern, verändern sich auch Orte. Und zusätzlich verwaschen durch den nostalgischen Glanz, den man im Laufe der Jahre hinzufügt, bleibt am Ende nur der bitterer Geschmack eines nicht greifbaren Verlustes, wenn die Realität viel blasser, viel langweiliger, viel kleiner ist als das Bild, das wir in unserem Herzen tragen.

Wo ist der Teich im alten Stadtpark, in dem man so toll im Schlamm waten und Wasserschnecken sammeln konnte? Wo der riesige Sandkasten, der einem als Kind wie ein Strand vorkam? Der kleine Teich im Wald, in dem es jeden Frühling von Kaulquappen nur so wimmelte? Der Aussichtspunkt auf der Klippe mit dem Kreuz oder das Geschäft mit den Spielsachen, an dessen Schaufenster man sich die Nase platt drückte?

Ist Heimweh am Ende gar nicht das Vermissen eines Ortes, sondern die Sehnsucht nach der Vergangenheit, nach der Unbeschwertheit und Neugier, mit der man als Kind die Welt erforscht hat? Eventuell nach dem warmen Nest und der Fürsorge der Familie? Nach besseren, oder vielmehr sorgloseren Zeiten?
Und ist es dann nicht auch Heimweh, wenn die Alten sagen "Früher war alles besser"? Ist das am Ende gar nicht ein Fluch auf die modernen Zeiten und das unmögliche Verhalten der heutigen Jugend, sondern vielmehr das Vermissen der eigenen Unbeschwertheit und der Fähigkeit, sich auf jeden kommenden Tag zu freuen und neu einzustellen?

So schmerzlich die Erkenntnis ist, dass es für diese Art von Heimweh also keine Abhilfe gibt, so hilfreich ist es für vieles, was in der Zukunft noch kommen mag. Denn mit dem Wissen darum, dass die alte Heimat, wie ich sie in meinem Herzen trage, tatsächlich nur noch dort existiert, kann ich mich von dem Gedanken lösen, dass diese oder jene Parameter geschaffen werden müssen, damit es mir besser geht.

Es liegt an mir. Ich muss nicht reisen, um das Heimweh zu stillen. Ich muss diesen Ort in mir wiederfinden, an dem ich glücklich und unbeschwert war, das Kind in mir, das voller Neugier und ohne Vorurteile in die Welt geschaut hat. Wenn mir das gelingt, dann muss ich nicht sagen "Früher war alles besser". Dann kann ich schlicht und einfach sagen "Jetzt".

Donnerstag, 27. Oktober 2016


Nachdem ich heute Vormittag knapp drei Stunden gebügelt habe, ist nun wirklich die KOMPLETTE gesammelte Knitterwäsche aus zwei Jahren glatt und in Schränken und Schubladen versorgt

... dachte ich ...

Ich bin nur minimal aggressiv geworden, als ich gerade im Keller noch drei ScheisSENDRECKSMISTVERDAMMTEHACKEKNITTERHEMDEN GEFUNDEN HABE!!!

Wie gesagt, nur minimal aggressiv.
Zehn Jahre GMP bei einem Pharmaunternehmen hinterlassen wohl doch ihre Spuren ...

Die Eltern und Lehrer der Grundschulklasse reagierten etwas verwirrt, als ich beim Elternabend auf die Frage einer Mutter, ob die Kinder ihre Hausaufgaben radieren dürfen, wenn sie einen Fehler gemacht haben, ganz entsetzt rief: "Auf gar keinen Fall! Durchstreichen und die Korrektur mit Datum und Visum versehen gut lesbar daneben schreiben!"

Mittwoch, 26. Oktober 2016


Also wenn die von diesem großen schwedischen Möbelhaus glauben, sie könnte mich mit ihren Tricks dazu bringen, mehr zu kaufen, als ich eigentlich will, dann haben sie sich geirrt.

Ich wollte ZWEI Plastikboxen. ZWEI. Nicht drei oder vier oder fünf. Geht aber nicht. Die kommen immer nur als Großfamilie da raus ... Kohäsion oder wie nennt man das? Ganz raffiniert, aber nicht mit mir.
Wenn sich die ollen Dinger nicht auseinandernehmen lassen, bleiben sie halt hier. Pech gehabt.

Montag, 24. Oktober 2016


Fazit vom 21.10. - Vormittagsplanung

Nicht schlecht für meine Verhältnisse.
Ich habe zwar nur ein Regal aufgebaut anstatt zwei und für das Sudoku 5:55 Minuten gebraucht, aber immerhin ...

Sogar der Krimi ist fertig geworden! Und das fühlt sich richtig gut an.

Authentische Charaktere zu entwickeln, eine Tat und deren Auflösung zu konstruieren sowie einen Spannungsbogen aufzubauen - und das auf nur drei Seiten - das war eine große Herausforderung. Zumal der Krimi auch lesetechnisch eher nicht so mein Metier ist. Und schon für diese drei Seiten waren verhältnismäßig viele Recherchen notwendig. (Was ist der Unterschied zwischen Pathologie und Rechtsmedizin > Wie heißen die Spezialisten, die die Opfer untersuchen > Sind die Rechtsmediziner tatsächlich am Tatort > Woran erkennt man äußerlich einen Erstickungstod > Welche Kleinkaliberwaffen gibt es > Wer leitet die Ermittlungen bzw. wie ist das Vorgehen von der Anzeige bis zur Gerichtsverhandlung > ...)
Ich glaube jetzt zum Beispiel zu wissen, dass die Spurensicherung keine Rollenbeschreibung ist, sondern lediglich eine Tätigkeit, die von den Beamten des Erkennungsdienstes ausgeführt wird. Dass in der Realität die Rechtsmediziner wesentlich länger zur Rekonstruktion des Tathergangs benötigen als im Fernsehen und dass der Todeszeitpunkt sich oftmals eher ungenau anhand ungeöffneter Post feststellen lässt als minutiös an Blutgerinnung und Verwesungsstatus.

Alles in allem war das sehr aufregend, ich habe bis nachts um halb eins an den Tasten gesessen, geschrieben, recherchiert, korrigiert und gekürzt. Ich bin total aufgedreht ins Bett gegangen, konnte erst nicht einschlafen, habe dann wildes Zeug geträumt und am nächsten Tag wieder die Hälfte des bereits Geschriebenen umgeändert.

Aber ich bin der Meinung, es hat sich gelohnt. Und wenn am Ende nichts weiter dabei rumkommt als dieses tolle Gefühl. Ich glaube, ich habe Blut geleckt ... ah, das bringt mich direkt wieder auf eine Idee ... Tschüß, muss schreiben ...

Freitag, 21. Oktober 2016

9:57 Uhr
Betten gemacht, Etagen gelüftet, Frühstückstisch gedeckt, Schulbrote geschmiert, Kinder auf den Weg geschickt.
Den ersten Streit für heute ausgefochten.
Eingekauft, aufgeräumt, gespült, zwei Runden Sudoku "sehr schwer" gelöst, die erste Waschmaschine und den dritten Kaffee laufen und das Mittagessen vorbereitet.
Die Katze ist fürs erste satt, ich sitze beim zweiten Frühstück und wische Nutellaflecken von der Tastatur.

Bis 13:00 Uhr
Wäsche aufhängen, zwei Schwerlastregale aufbauen, 15 qm Zimmer zum Boden verlegen vorbereiten, Päckchen zum Versand vorbereiten, Sudoko "sehr schwer" unter 5 Minuten lösen, Keller weiter ausmisten, Mittagessen kochen.
Würde gerne einen Kurzkrimi schreiben ...

Ab 13:15 Uhr
Aufgrund vermehrten Kinderaufkommens nicht planbar.
Aber mit Sicherheit laut.



Mittwoch, 19. Oktober 2016

Wie bezeichnend für das Küchenbodenreinigungsverhalten der letzten Jahre ist es eigentlich, dass der Kater immer als erstes unter den Tisch läuft, wenn er von draußen reinkommt ...

Freitag, 14. Oktober 2016

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Perspektiven

Kinder:
Am Ende des Tages ist noch so viel Energie übrig.

Mutter:
Am Ende der Energie ist noch so viel Tag übrig.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Beginn der neuen Zeitrechnung - Einschulungswoche und folgende

Wo isse denn nun geblieben, die Zeit? Wech isse!
Nun ist bereits ein Monat vergangen seit Beginn der neuen Zeitrechnung. Und wer hätte das gedacht, ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht.

Einschulung:

Uaaaah, lasst mich doch alle in Ruhe!

Das Haus ist voll mit Besuch, die Kinder sind total aufgeregt, ich noch mehr und alle wollen was von mir. Obendrauf noch der überorganisierte Ehemann, der den Tagesablauf am liebsten minutengenau durchplanen würde, während ich ja eher nach dem Motto "Komme ich heut' nicht, komme ich morgen auch nicht" vorgehe.
Fünfmal den Schulranzen (mal zwei) durchgeschaut, dass auch jaaa das Mäppchen drin ist, allen Verwandten einzeln bestätigt, dass am ersten Tag nichts anderes mit in die Schule soll, den Zeitplan mündlich und schriftlich mitgeteilt, die Schultüten mehrfach auf- und wieder zugebunden und zwischendrin festgestellt, dass die versprochene 48h-Frische meines Deos mit Sicherheit nicht an gestressten Einschulungsmüttern verifiziert wurde.
Mich von meinem Kind überreden lassen, das bunte Kleid anzuziehen, in dem ich zwar aussehe wie eine Tonne, das aber eben so schön bunt ist, dafür als Gegenleistung verlangt, dass das Kind nicht in Jogginghose zur Einschulung geht.
Auf dem fünfminütigen Schulweg zigmal erklärt, dass sowohl Schultüte als auch Schulranzen vom Schulkind zu tragen seien - und zwar den Großeltern.

An meine eigene Einschulung kann ich mich null erinnern. Ich weiß wirklich gar nichts mehr. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass bei uns damals nicht so ein Aufwand betrieben wurde. Die ganze Schule stand parat:
Willkommensrede von der Rektorin,
Willkommenslied von den Dritt- und Viertklässlern (da ist mir eingefallen, dass mein Mascara nicht wasserfest ist),
Willkommenstheaterstück von den Zweitklässlern.
Dann die "Übergabe" der Schulanfänger an ihren jeweiligen Schulpaten und wechwarnse.

Dann Warten und Kaffee und Kuchen für die Eltern.
Diese Zeit der ersten Schulstunde meiner Kinder habe ich hauptsächlich damit verbracht, wechselweise meine Eltern und meine Schwiegermutter zu suchen. Dem Opa war es drinnen zu warm, der Oma zu laut, der anderen zu kalt, Opa sucht Regen-Schirm, Oma sucht Opa, andere Oma sucht Toilette, erste Oma sucht zweite Oma, zweite Oma sucht Jacke, Opa sucht Omas - und als Anlaufstelle immer ich, die man mit dem auffälligen bunten Tonnenkleid halt immer sofort gesehen hat. Wenn ich an dem Tag für jedes Mal "Wo ist denn ..." einen Euro erhalten hätte, hätten wir unser Abendessen beim Griechen davon locker zahlen können. Oder vielleicht sogar den Zahnarzt, zu dem wir zwischendurch noch mussten, um Henri einen Milchzahn ziehen zu lassen, weil dieser sein Platzrecht gegen den großen Bruder etwas zu vehement verteidigt hat.

Irgendwann hatte dann auch dieser Tag ein Ende. Vollgefressen, gestresst und irgendwie traurig. So wollte ich dieses Ereignis eigentlich nicht in Erinnerung behalten.
Nun, einen Monat später, ist alles gefiltert und geklärt und jetzt kann ich sagen "War trotzdem irgendwie schön. Passt schon."

Freitag, 23. September 2016

Dienstag, 20. September 2016

Diese Tage sind nicht gezählt, sondern ERFOLGt:

  • zwei Tage
  • mehrere Tausend Liter Wasser
  • mindestens 1 Kubikmeter Schlamm
  • unzählige Tropfen Schweiß

... für ca. 30 Quadratmeter saubere Fugen und Pflastersteine.

Chaka!




Samstag, 3. September 2016


Tag ... äh ... 10

Ich verliere die Kontrolle! So ich sie denn je gehabt habe. Der Supermarkt ist gerade mal 3 Fahrradminuten von uns entfernt.  Bisher war ich durch die Umstände gezwungen, meine Einkäufe zu planen, indem ich zuerst eine Inventarliste erstellte, um anschließend die Wochenend-Mahlzeitenplanung vorzunehmen. Nach Subtraktion der einen Liste von der anderen konnte ich dann mit der Differenz - niedergeschrieben auf einer dritten Liste - Einkaufen fahren.
Und obwohl ich nicht gerade die Meisterin im Planen bin, hat dieses Konzept verhältnismäßig gut funktioniert.

Jetzt habe ich Zeit .. zum ersten Mal (okay, ist ja erst Tag 10) habe ich ein Problem damit. Ich war an jedem dieser zehn Tage, also JEDEN TAG (außer Sonntag), einkaufen. Und immer nur für so zwei bis drei Teile. Trotz Einkaufszettel und Inventarliste. Entweder lag der Zettel zuhause. Oder ich war mit dem Fahrrad, da war der Drogeriemarkt zu weit. Oder ich habe dann doch zu lange gewartet und musste mit den Kindern zusammen zum Einkaufen gehen. (Das ist ja eins der Dinge in meinem Leben, die ich unbedingt vermeiden möchte.) Oder ich war mit dem Fahrrad und das Körbchen war zu klein. Oder, das war zum Beispiel heute so, ich hätte noch ein Rezept studieren müssen, um Inventar und Bedarf abzugleichen. Hatte ich aber keine Lust. Der Kuchen ist erst für Freitag, kann ich also morgen SCHON WIEDER gehen, yeah.

Naja, ich habe ja quasi Ferien, da ist das in Ordnung. Wenn die Kinder in die Schule kommen, bringe ich ein Konzept in das Ganze. Glaube ich. Mal schauen.

Und sowieso: Jeder Gang macht schlank.
Tag 8

Also so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Kaum bin ich ein paar Tage zuhause und brauche das Auto nicht mehr zwingend, versucht auch schon jemand es zu klauen! Ich bin immer noch fassungslos. Dass ein vergnüglicher Sonntagsspaziergang auf der Polizeiwache endet, hatten wir uns an dem Morgen noch nicht gedacht.

Es waren zwei Männer an bzw. in unserem Auto, als wir zur Tiefgarage zurückkamen. Sie stiegen in aller Seelenruhe aus, als wir uns dem Auto näherten und mein Mann sie ansprach.
Während der eine telefonierend davon schlenderte, versuchte der andere uns klarzumachen, dass das Auto bereits auf gewesen sei und er nur habe gucken wollen. Die Frage, warum er sich IM Auto befand, konnte er nicht glaubwürdig beantworten. Als Zeugen wollten sich beide nicht zur Verfügung stellen.

Jetzt weiß ich nicht, was mich an der Sache mehr aufregt:
Dass sie (angeblich) einen Täter beobachtet haben, aber nicht bereit waren, uns ihre Namen zu nennen und uns als Zeugen zu unterstützen.
Dass sie unser Auto klauen wollten und so abgebrüht sind, in aller Ruhe davon zu spazieren, als sie auf frischer Tat ertappt werden.

Im Nachhinein haben wir ja noch Glück gehabt, dass niemand handgreiflich geworden ist.
Und dass das Auto noch da war. Den dritten Wagendiebstahl auf eine Police hätte uns die Versicherung möglicherweise nicht mehr geglaubt.

Auf den ersten Blick haben keine Wertgegenstände gefehlt, weswegen auch die Polizei davon ausgeht, dass es ein versuchter Autodiebstahl war und nicht nur ein Einbruch.

Nun ist die gesamte Schließanlage kaputt. Lediglich die Beifahrertür lässt sich mit der Fernbedienung schließen und diese Tür ist auch die einzige, die ein Schlüsselloch besitzt.

Bevor ich den Wagen in die Werkstatt bringen konnte, war das Vorgehen nun folgendermaßen:
  • Aussteigen
  • nach hinten ans Auto, Kofferraum auf
  • Riegel manuell nach unten schieben
  • Kofferraum schließen
  • zur Beifahrertür, von der Seite ins Auto klettern,
  • Türknopf Fahrertür von innen manuell nach unten drücken (geht nämlich nur bei geschlossener Tür)
  • wieder aussteigen
  • um die Rückenlehne des Beifahrersitzes zur Schiebetür greifen, hier ebenfalls den Türknopf manuell runter drücken
  • Beifahrertür schließen
  • mittels Fernbedienung Beifahrertür verriegeln.
Und hoffen, dass man nicht vergessen hat, die Parkscheibe rauszulegen, denn AUF gehen alle Türen auf Knopfdruck zusammen.

Nun ist das Auto jedenfalls in der Werkstatt. Leider länger als geplant, da diverse Ersatzteile bestellt werden müssen.

Sogesehen natürlich gutes Timing. Noch vor einem Monat hätte mich die Situation noch mehr gestresst als ohnehin schon, denn da hätte ich das Auto dringend benötigt. Und jedes Mal nach Kinderbe- und -Entladung um und durch das Auto zu kraxeln ist nicht meine bevorzugte Art der Gymnastik.

... nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da ...
(Die Prinzen)
Tag 6

Wochenende!
Seit ich Mutter bin, bedeutet das eigentlich nur früh aufstehen, obwohl ich nicht zur Arbeit muss. Und es bedeutet, Hausarbeit zu erledigen, die unter der Woche liegen geblieben ist. Zumindest das Nötigste. Lust hat man darauf ja nicht, aber wann soll man es sonst machen? Und dann diskutiert man auch noch mit den Kindern, die gerne mit mit mir spielen wollen ...

Neue Situation, ich spule zurück.

Wochenende!
Ich kann halbwegs ausschlafen, mein Mann und die Kinder sind schon im Haus unterwegs, kann mir aber egal sein, denn: ich habe den Frühstückstisch gestern vorgedeckt, ich habe diese Woche fünf Maschinen Wäsche gewaschen, knapp 20 Hemden gebügelt (siehe Tag 5), zwei der drei Wiesen gemäht, sämtliche Handwerker angerufen und Termine gemacht, Rechnungen bezahlt, eingekauft, aufgeräumt, Papiermüll entsorgt, ein Regal entrümpelt, Papierkram weggeheftet, ...
Für heute bleibt einfach nichts zu tun außer Ausruhen.

Der Göttergatte war ganz entspannt Sport machen und ist jetzt ganz entspannt mit den Kindern im Freibad.
Ich genieße ganz entspannt meinen Samstag. Schlaflos =)
Tag 5

Wo kommt denn die ganze Bügelwäsche her? Jetzt habe ich bestimmt zwei Stunden das Eisen geschwungen und es passen definitiv weder weitere Hemden noch eine Hose in den Kleiderschrank. Trotzdem ist der Korb mit Bügelwäsche immer noch voll!

Ach, und da ist ja auch meine Bluse, die ich seit letztem Sommer vermisse ...

Freitag, 2. September 2016

Tag 3

Aufstehen, Anziehen Frühstücken, Kinder in den Kindergarten bringen, zurück nach Hause.

Woooaaahhhh, Internet!!!

Kinder aus dem Kindergarten abholen.

Donnerstag, 1. September 2016

Tag 1

Offiziell läuft mein Vertrag noch drei Tage. Davon unabhängig ist heute mein erster Tag des Experiments Familly- and Facility-Management.

„Schlaflose Tage“ wird es heißen und der Start ist vielversprechend.

Was habe ich heute, an diesem ersten der vielen kommenden Tage, so gemacht?

Als erstes quasi Kinder gehütet. Ganz passend ist Zwilling B gestern an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt. Abgesehen von der Sorge um das Kind – und um die Gesundheit des anderen Zwillings – hat mich das vergleichsweise wenig gestört. Bleiben sie halt morgen zuhause. Komme ich halt nicht dazu, die Punkte der sich ständig erneuernden To-Do-Liste abzuhaken. Ich habe ja nicht nur diesen Montag. Ich habe ja auch noch den Dienstag. Und den Mittwoch. Und …

Ganz entspannt in die Woche starten. Ich könnte viel machen heute, wenn die Kinder es zulassen. Weniger als wenn sie im Kindergarten wären, aber egal. Muss ich ja nicht, ich kann es auch noch morgen machen. Ich kann mich auch ausruhen. Muss ich aber nicht, kann ich auch morgen noch machen. Faszinierend, allein die Option der mehr oder weniger freien Zeiteinteilung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Und bietet eine ganz andere Motivationsgrundlage.

Also, was habe ich heute so gemacht.

In aller Ruhe gefrühstückt. Wäsche gesammelt, sortiert, eine Maschine angemacht. Aufgeräumt. Meine Homepage bearbeitet. Gehäkelt. Mit den Kindern Solo gespielt. Essen gekocht. Mittag gegessen. Mit den Kindern etwas ferngesehen, Homepage bearbeitet, mit den Kindern zum Bäcker gelaufen und ein Stück Kuchen gegessen. Kärcher S610 zusammengebaut, Hof und Straße gefegt, Ackerwinde aus dem Beet gezogen, Forsythie geschnitten, Fallobst aufgesammelt, Efeu gekürzt, mit den Kindern einen Zwergenzaun im Seitenbeet weiter gebaut, Wäsche in den Trockner gefüllt, Hornochse gespielt.

Eigentlich wollte ich noch Bügeln und eine zweite Maschine Wäsche waschen, hatte dann aber keine Lust mehr. Macht nichts, ich muss nicht bis zum nächsten arbeitsfreien Tag warten.

Bisher bedeutete „arbeitsfreier Tag“ ja nur, dass ich anstelle für den steuer- und sozialabgabepflichtigen Arbeitgeber an diesem Tag für die Familie tätig war. Zukünftig habe ich nur noch solche arbeitsfreien Tage, die angefüllt sein werden mit Arbeit, aber ebenso viele Optionen für Freizeitaktivitäten bieten. Und durch diese Varianz dem Druck des „Ich muss das heute fertigmachen, sonst komme ich diese Woche nicht mehr dazu“ die Luft rauslassen.

Auf die schlaflosen Tage.

Montag, 29. August 2016

Nachtrag vom 27.10.: Ich wüsste mal gerne, warum dieser Eintrag auf den 29. August gerutscht ist ...

Tag 12

Cycle Stock Inventory* wird sukzessive abgeschafft.
Muss Kleiderbügel kaufen ... und eventuell einen größeren Kleiderschrank.



*Cycle stock inventory is the portion of an inventory that the seller cycles through to satisfy regular sales orders. It is part of on-hand inventory, which includes all of the items that a seller has in its possession. For example, a retailer's on-hand inventory would include the items on store shelves as well as most of those in a store room or stock area. Over time, cycle stock inventory refreshes itself, or turns over, as new items replace older ones that are sold.
Tag 0a - Der Abschied

Nur weil man weiß, was einen erwartet, macht es gewisse Situationen nicht einfacher. Gleichzeitig herbeigesehnt und gefürchtet, mein letzter Arbeitstag.

Vorher keine schlaflosen Nächte, aber leider auch keinen Kopf für den Alltag. Lediglich der Kopfkreisel - Wie werde ich das Ganze überstehen?
Der Abschied wird mir schwer fallen, gut ein Viertel meines Lebens habe ich hier gearbeitet, geweint, gelacht, gegripst. Zehn Jahre, die man nicht einfach so ad acta legt, als wäre nichts gewesen.
So soll es sein, der Abschied soll auch schmerzen, es festigt die guten Erinnerungen und die Tränen spülen den Rest fort, das schwarze Säckchen wird ausgeleert, das rosa Säckchen kommt mit nach Hause.

Habe ich Zweifel? Kaum. Der Alltag bestätigt die Entscheidung. Im großen und ganzen begegne ich Verständnis. Die Lebensmodelle sind heutzutage wesentlich variantenreicher als noch vor fünfzig Jahren, doch unterm Strich muss man sich für die konservative Lösung nicht rechtfertigen. Zumindest noch nicht.
Dass wir als moderne Familie ins klassische Rollenmodell wechseln, befremdet uns nicht. Alles hat seine Zeit, jetzt ist eben die Zeit des geldverdienenden Vaters und der haushaltenden Mutter.

Doch bevor es soweit ist - der Abschied. Erstaunlich gefasst kann ich mir die offiziellen Abschiedsworte anhören und selbst ein paar Worte sagen, ohne dass mir Tränen die Kehle zuschnüren.
Ferienzeit, schade dass nur so wenige Leute da sind.
Small Talk, Bedauern auf beiden Seiten, aber auch Gönnen können und Mitfreude.

Dann ein innerliches Aha. Heute ist zwar der Abschied, aber nicht mein letzter Tag, der ist erst morgen. Und der hat es in sich.
Bereits am Vorabend, als ich für meine Kollegen die persönlichen Worte zurechtlege, fließen dann doch die Tränen.
Am Morgen, völlig unfähig, auf die Planungswut meines Mannes einzugehen, tröpfelt es wieder.
Auf der Autofahrt in dem Bewusstsein, dass ich diese Strecke beruflich das letzte Mal fahren werde, verschwimmt die Straße vor meinen Augen.
Wie soll ich diesen Tag überstehen?

Irgendwie geht er dann doch vorbei. Gewählte Worte an selektierte Verteiler, Abschied mal sachlich, mal persönlich.
Die Einzelabschiede sind wesentlich tränenreicher als die Gesamtveranstaltung vom Vortag.
Ferienzeit, gut dass nur so wenige Leute da sind.

Letzter Akt, Badge abgeben an der Porte. Nun ist es endgültig. Das Lächeln festgefroren schiebe ich den Mitarbeiterausweis in die Schublade.
"Eine Frage, warum freuen sich denn alle so, wenn sie den Badge abgeben dürfen?"
Irritiert schaue ich den Fragesteller an.
"Ich freue mich nicht, ich lache nur, damit ich nicht ..." Der Rest des Satzes geht in Schluchzen über. Das war's. Ich grabsche die Quittung und pfeffere sie in meine Tasche. Nur am Rande nehme ich das schockierte Gesicht des Sicherheitsmannes hinter der Scheibe wahr.
"Nicht weinen, das ist es nicht wert", höre ich ihn noch sagen. Und "Alles Gute".
Mein verkiekstes Danke hört er vermutlich nicht mehr, ich ergreife die Flucht.

Auf der Autofahrt beruhige ich mich wieder. Blick nach vorne. Gut überlegte Entscheidung, lang überlegte Entscheidung, valide begründete Entscheidung.
Ja, ich freue mich. Demnächst.
Erst einmal ist Wochenende, das wird sich nicht groß unterscheiden von den Wochenenden der letzten Jahre. Und dann mal schauen.

Im Kindergarten werde ich von den Zwillingen erwartet.
"Und, wie war's" fragt Zwilling A. Ich bin überrascht, dass er meine Abschiedsveranstaltungsphobie so mitbekommen hat.
"Na, ein bisschen traurig war's."
"Warum?"
"Ich habe zehn Jahre dort gearbeitet, das ist länger als ihr alt seid. Da ist man schon traurig, man verlässt ja auch Kollegen, die man gern hat."
"Ach Mama, du musst das einfach vergessen ... schau mal, da wächst eine kleine Gurke ..."
Tag 0 - Die Kündigung

Seit Monaten hat es mich beschäftigt, alle Für und Wider habe ich durchgekaut, Nächte über diesen Gedanken verbracht und die Idee wieder verworfen.

Das Hauptargument dafür: das gibt es nicht, es sind etliche, die für mich das gleiche Gewicht haben:
  • Mehr Zeit für mich
  • Mehr Zeit für die Familie
  • Mehr Zeit, um den Alltag mit all seinen Verpflichtungen zu bewältigen
  • Mehr Geduld, um den Alltag mit all seinen Verpflichtungen zu bewältigen
  • Gesundheit 

Das Hauptargument dagegen: das gibt es.
Ursprünglich waren es mal viele Faktoren: Kollegen, Arbeitsklima, Reputation, die Tätigkeit selbst. Aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mich mit der Frage einer Kündigung noch nicht beschäftigt, da waren die oben aufgeführten Punkte noch nicht kritisch.
Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen ... irgendwann hatte kaum einer der Faktoren noch genügend Gewicht als Argument, am Schluss blieb nur noch eines:
  • Geld

Ein viel herangezogenes Zitat lautet:
Geld ist nicht alles, aber es beruhigt ungemein.
Das stimmt und hatte lange Zeit Gültigkeit für mich.
Aber ein weiteres Zitat lautet:
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen. (Voltaire)

Und das war letztlich der ausschlaggebende Faktor.

Welch eine Aufregung. Und das nicht nur bei mir. So eine weitreichende Entscheidung muss natürlich mit dem Lebensgefährten abgesprochen werden, der dadurch zum Alleinunterhalter - nee, -verdiener wird.
Dann die Unsicherheit, wie man den alltäglichen Alltag wohl meistern wird. Ein Gemisch aus Vorfreude und Angst. Welche Erwartungen habe ich? Welche hat mein Mann? Werde ich die Arbeit vermissen, diese andere Art der Verantwortung? Welche Gesprächsthemen hat man, um auch für Kinderlose und Berufstätige interessant zu bleiben? Wird die Verantwortung meine bessere Hälfte sehr belasten?
Und die Frage aller Fragen: WER um Himmels Willen FINANZIERT zukünftig meinen SCHUHTICK?

Wie der Kölner jetzt sagen würde: Et kütt wie et kütt. (Es kommt wie es kommt.) Letztlich werde ich es sehen.
Aber all das Adrenalin und der Achselschweiß, bis die Kündigung endlich ausgesprochen und in Schriftform offiziell gemacht wurde, hat sich zumindest bisher gelohnt: Neben all den oben aufgeführten Zweifeln hat schon eine gewisse Art der Tiefenentspanntheit eingesetzt.
Das kann ja nur noch besser werden ;o)

N.B: Entgegen des im Blog angezeigten Datums wurde dieser Post bereits im Mai erstellt.